21. Stadtrundgang Dresden – Stadtrundfahrt Dresden – Richard Wagner in Dresden: Kreuzschüler, Hofkapellmeister, Komponist, Schriftsteller, Wanderfreund, „Mietnomade“, Revolutionär und „Pumpgenie“ (Thomas Mann)
Besondere Stadtführung Dresden – Stadtführung Dresden Gruppen – Stadtführung Dresden privat – Besondere Stadtrundfahrt Dresden – Historische Stadtführung Dresden
Stadtrundgang Dresden – Rundgang Innenstadt (Richard Wagner in Dresden – Wirkungsstätten, Standorte ehemaliger Wohnsitze):
(Waisenhausstraße) – Kreuzkirche – Moritzstraße – Neumarkt (Frauenkirche) – (Brühlsche Terrasse) – Schlossplatz (Kathedrale Ss. Trinitatis/ehemalige Kathol. Hofkirche) – Theaterplatz (1. und 2. Semperoper, Morettitheater) – Zwingerhof – Standort des alten Opernhauses von Matthäus Daniel Pöppelmann am Zwinger (Stadtseite des heutigen Porzellanpavillons des Zwingers zu Dresden), Ende am Postplatz mit der „Engelsbarrikade“ von Gottfried Semper.
Dauer: ca. 2 Stunden,
evtl. anschließend Fahrt (Straßenbahn) in die Friedrichstadt zum Palais Brühl-Marcolini, in dem Richard Wagner von 1847 bis 1849 gewohnt hatte, und dem Grab von Carl Maria von Weber, Vorgänger Richard Wagners im Amt eines Hofkapellmeisters, auf dem Alten Katholischen Friedhof in der Friedrichstadt, Dauer dann ca. 3 – 3,5 Stunden,
oder (mit Rundgang Innenstadt „Richard Wagner in Dresden“ ausführliches Halbtagsprogramm, Dauer ca. 5 – 6 Stunden):
Fahrt nach Graupa (Ortsteil von Pirna), östlich von Dresden gelegen, und Besuch des Richard-Wagner-Museums
(Stadtbus Dresden Linie 63 Dresden-Löbtau – Dresden-Loschwitz – Dresden-Pillnitz – Bonnewitz bis Graupa, Elbradweg linkselbisch bis zu einer der Fähren in Dresden-Pillnitz oder in Dresden-Söbrigen)
oder:
Wanderung in den Liebethaler Grund bei Lohmen/Sächsische Schweiz (Halbtagsprogramm,
Stadtbus Dresden Linie 63 bis Graupa, Regionalverkehrsbus 226 Dresden-Bühlau – Dresden-Schönfeld – Lohmen – Pirna, S-Bahn S 1 Dresden – Schmilka bis Pirna [oder Gegenrichtung], Städtebahn SB 71 Pirna – Lohmen – Neustadt – Sebnitz – Bad Schandau)
oder:
Wanderung am/auf dem Borsberg, dem östlichen Ausläufer des Dresdner Elbhanges zwischen Dresden-Pillnitz und Graupa (Halbtagsprogramm, Stadtbus Dresden Linie 63 oder Elbradweg linkselbisch bis Dresden-Pillnitz oder Dresden-Söbrigen)
oder:
Wanderung (mit Richard Wagner auf den Spuren Carl Maria von Webers) am Dresdner Elbhang (Halbtagsprogramm, Stadtbus Dresden Linie 63)
oder:
Besuch der Dauerausstellung im Stadtmuseum im Landhaus (Altes Ständehaus) an der Wilsdruffer Straße, unweit des Dresdner Altmarktes:
„800 Jahre Dresden. Geschichte(n) von den Anfängen bis zur Gegenwart„,
Der deutsche Komponist, Dramatiker, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren (gest. am 13. Februar 1883 in Venedig).
Am 23. November 1813 starb sein Vater Carl Friedrich Wagner an Typhus.
Am 28. August 1814 heiratete seine Mutter Johanna Rosine Wagner den Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer.
Noch 1814 zog die Familie, Richard Wagner hatte neun Geschwister, nach Dresden.
Die Familie wohnte zunächst auf der Moritzstraße 15, dann am Neumarkt und schließlich auf der Waisenhausstraße 24.
Der Stiefvater Ludwig Geyer verstarb am 30. September 1821.
Richard Wagner kam daraufhin bei verschiedenen Verwandten ‚in Pflege‘, u. a. in Eisleben.
Ab dem 2. Dezember 1822 war er wieder in Dresden und besuchte unter dem Namen Richard Geyer die Kreuzschule, wurde allerdings nicht Mitglied des Kreuzchores.
Am Palmsonntag 1827 wurde er in der Kreuzkirche zu Dresden konfirmiert.

Richard Wagner in Dresden: der Turm der Kreuzkirche am Altmarkt in Dresden
Ab Weihnachten 1827 lebte er wieder in Leipzig.
(Kreuzkantor war in den Jahren 1822 – 1828 Friedrich Wilhelm Aghte, geb. 1796 in Sangerhausen, gest. 1830 in Dresden.
Bereits vor seiner Zeit als Kreuzschüler in Dresden hatte Richard Geyer/Wagner in Leipzig Musikunterricht bei Christian Theodor Weinlig erhalten.
Weinlig hatte Rechtswissenschaft in Leipzig und Musik in Dresden studiert, geb. am 25. Juli 1780 in Dresden, gest. am 7. März 1842 in Leipzig.
Weinlig war Kreuzkantor in Dresden von 1814 – 22. Sept 1817, 1823 wurde er Thomaskantor in Leipzig.)
Bereits in seiner Zeit als Schüler der Cruciana in Dresden hatte Richard das berühmte „Dresdner Amen“ kennengelernt, das bis heute in der katholischen und der ev.-luth. Liturgie in Sachsen gebräuchlich ist und dessen Melodie Richard Wagner in den Schlusstakten des ersten Aufzuges seines „Bühnenweihfestspiels“ Parsifal mit dem Text: „Selig im Glauben“ zitiert.
Schöpfer der Melodie des „Dresdner Amen“ ist (wahrscheinlich) der Dresdner Hofkapellmeister Johann Gottlieb Naumann.
1833 lernte Richard Wagner die Schauspielerin Christiane Wilhelmine („Minna“) Planer kennen, die er dann 1836 heiratete, und deren Familie in Dresden lebte.
Begraben ist sie auf dem Alten Annenfriedhof an der Chemnitzer Straße in der Dresdner Südvorstadt.

Richard Wagner in Dresden: Blick in die Schloßstraße in Dresden aus Richtung Altmarkt, links das Residenzschloss, in der Mitte hinter der Turm der Kathedrale Ss. Trinitatis (ehemalige Hofkirche)
Ab 1842 lebte Richard Wagner in Dresden, wo am 20. Oktober desselben Jahres im Königlichen Hoftheater (‚erste Semperoper‘, erbaut 1838 bis 1841, 1869 abgebrannt) die Uraufführung des „Rienzi“ erfolgte („Rienzi, der letzte der Tribunen“).
Richard und Minna Wagner wohnten zunächst im Hotel Stadt Gotha auf der Schlossstraße 5, dann auf der Töpfergasse 6, Waisenhausstraße 5 und schließlich auf der Marienstraße 9. (Hierzu ist in letzter Zeit der Begriff „Mietnomaden“ eingeführt worden.)
Am 2. Januar 1843 fand im Königlichen Hoftheater (erste Semperoper) in Dresden die Uraufführung des „Fliegenden Holländers“ statt, der zunächst allerdings durchfiel.
Gleichwohl bot König Friedrich August II. (geb. 1779, König ab 1836, gest. 1854) dem hochverschuldeten Komponisten eine Stelle als Zweiter Königlich sächsischer Hofkapellmeister mit 1500 Taler Jahresgehalt an.
Der dennoch zögernde Richard Wagner wurde daraufhin zu seiner eigenen Ernennungsfeier eingeladen und am 2. Februar 1843 kurzerhand vereidigt.

Richard Wagner in Dresden: Blick vom Theaterplatz zur Kathedrale Ss. Trinitatis (ehemalige Kathol. Hofkirche, links), in der Mitte rechts das Residenzschloss, rechts hinten das Taschenbergpalais, ganz rechts Denkmal (1889) König Johanns von Johannes Schilling
Minna und Richard Wagner zogen dann auf die Ostra-Allee 6, dann Ostra-Allee 11.
Richard Wagner wurde Vorstand der Dresdner Liedertafel, eines vornehmen Männergesangsvereins, für den er das monumentale Oratorium „Das Liebesmahl der Apostel“ komponierte und am 6. Juli 1843 mit 100 Orchestermusikern und 1200 Sängern in der Frauenkirche zu Dresden zum Erklingen (Erdröhnen?) brachte. (Richard Wagner hat das Werk später nie wieder aufgeführt.)

Richard Wagner in Dresden: der Neumarkt in Dresden, rechts die Frauenkirche
Hochverschuldet lieh er sich („Pumpgenie“ nannte das später Thomas Mann) Geld von der Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient.
Auf Anregung Richard Wagners wurde Ende 1844 der Sarg seines Vorgängers im Amte eines Königlich sächsischen Hofkapellmeisters, Carl Maria von Weber, aus London nach Dresden überführt und auf dem Alten Katholischen Friedhof in der Friedrichstadt beigesetzt.
Die sterblichen Überreste von Carl Maria von Weber waren am 14. Dezember 1844 von Hamburg mit der Eisenbahn kommend auf dem Leipziger Bahnhof eingetroffen, wurden mit einer Elbfähre zum Großen Ostrahehege gebracht und dann zum Alten Katholischen Friedhof. Die Beisetzung erfolgte am 15. Dezember 1844.
Für die Beisetzung hatte Richard Wagner Männerchöre und Bläserbesetzungen mit Motiven aus Carl Maria von Webers „Euryanthe„ komponiert bzw. „arrangiert“.
Am 19. Oktober 1845 erfolgte am Königlichen Hoftheater (erste Semperoper, 1869 abgebrannt) die Uraufführung des „Tannhäuser„ („Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“).
Am Palmsonntag 1846 leitete Richard Wagner eine Aufführung der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven im „alten Opernhaus„ von Matthäus Daniel Pöppelmann am Zwinger, die zu einem nachhaltigen Erfolg wurde.
Die Palmsonntagskonzerte der Hofkapelle werden auch heute noch von der Sächsischen Staatskapelle Dresden gepflegt.

Zwingerhof, Blick Richtung Innenstadt zum Glockenspielpavillon, dahinter links das Taschenberpalais, über dem Glockenspielpavillon hinten der Turm der Kreuzkirche am Altmarkt
Eine erste Skizze für den „Lohengrin„ war 1845 in Marienbad entstanden.
Im Sommer 1846 entstand aus der Skizze ein erster Entwurf des Lohengrin in einem Landhaus, dem Schäferschen Gut, in Graupa, heute Ortsteil von Pirna.
Das Richard-Wagner-Museum Graupa befindet sich seit 2013 in dem dem Schäferschen Gut unmittelbar gegenüberliegenden Jagdschloss Raupenberg in Graupa.
In Graupa lernte Richard Wagner den in Dresden geborenen Dirigenten Hans von Bülow (1830 – 1894) und dessen Ehefrau Cosima, geb. Liszt, (1837 – 1930) kennen.
Am 28. August 1870 heirateten Cosima und Richard Wagner in Luzern.
In Dresden entstanden Freundschaften Richard Wagners u. a. zu Musikdirektor August Röckel (1814 – 1876), dem Bildhauer Ernst Rietschel (geb. 15. Dezember 1804 in Pulsnitz – gest. 21. Februar 1861 in Dresden) und zu dem Königlichen Leibarzt und Kinderarzt Hofrat Carl Franz Anton Pusinelli (geb. am 10. Januar 1815 in Dresden, gest. 31. März 1878 in Dresden).
(Carl Franz Anton Pusinellis Bruder Carl Louis Pusinelli, geb. am 14. Dezember 1820 in Dresden, gest. am 13.11.1879 in Dresden, war verheiratet mit Camilla Johanna Leonhardt, einer Stiefschwester von Marie Jauch, der Ehefrau von Eduard Hempel sen. in Pulsnitz, den Eltern des Dresdner Professors für Chemie Geheimer Hofrat Prof. Dr. Walther Matthias Hempel, der wiederum der Vater des Dresdner Baukunsthistorikers Prof. Dr. Eberhard Hempel war.)
Von 1847 – 1849 wohnte Richard Wagner in einem Seitenflügel des Palais Brühl-Marcolini an der Friedrichstraße in der Dresdner Friedrichstadt, wo er den Lohengrin vollendete.
1849 kam es zum Dresdner Maiaufstand, nachdem König Friedrich August II. (geb. 1797, König ab 1836, gest. 1854) die Frankfurter Paulskirchenverfassung nicht anerkannt hatte.
Richard Wagner gehörte zu den Revolutionären von 1849, wie auch der „Barrikadenarchitekt“ Gottfried Semper, der Architekt der ersten (1838 – 1841 erbauten, 1869 abgebrannten) und der zweiten (1870 – 1878 errichteten) „Semperoper„ und des Galeriegebäudes am Zwinger, in dem sich heute die Gemäldegalerie Alte Meister befindet.

Denkmal (1892) für Gottfried Semper von Johannes Schilling auf der Brühlschen Terrasse an der Treppe zum Georg-Treu-Platz zwischen Albertinum und Kunstakademie (rechts im Bild mit der Kuppel des Ausstellungsgebäudes [„Zitronenpresse“]), links hinten die Frauenkirche am Neumarkt, davor das Coselpalais
Von Hofoperntenor Joseph Alois Tichatschek (1807 – 1886) borgte Richard Wagner Jagdgewehre, die er an Dresdner Bürger verteilte, die Barrikaden bauten.
Am 5. Mai bezog Richard Wagner einen Beobachtungsposten auf dem Turm der Dresdner Kreuzkirche am Altmarkt, der unter feindlichem Beschuss lag. Zu einem besorgten Mitkämpfer soll er gesagt haben: „Keine Sorge, ich bin unsterblich!„
Am 7. Mai 1849 brannten das alte Opernhaus von Matthäus Daniel Pöppelmann am Zwinger und Teile des Zwingers ab. (S. auch Seite „Verschwundene Theater in Dresden„.)
Die Aufständischen hatten Feuer gelegt, um heranrückende preußische Truppen aufzuhalten. Es soll der Satz gefallen sein: „Herr Kapellmeister, der Freude-schöner-Götterfunken ist übergesprungen!“

Gebäude der Gemäldegalerie Alte Meister von Gottfried Semper an der Nordseite des Zwingerhofes zum Theaterplatz hin, rechts oben der Turm der Kathedrale Ss. Trinitatis (ehemalige Hofkirche) und die Spitze des Hausmannsturms des Residenzschlosses
Am 9. Mai 1849 fuhr Richard Wagner mit dem russischen Revolutionär Michail Bakunin (1814 – 1876) ins Erzgebirge, um aufständische Bauern für die Verteidigung Dresdens zu gewinnen.
Seine Weggefährten wurden in Chemnitz festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Richard Wagner entging der Verhaftung und floh zunächst zu Franz Liszt nach Weimar, dann in die Schweiz und nach Frankreich. In Sachsen wurde er steckbrieflich gesucht.
Der Haftbefehl gegen Richard Wagner wurde erst dreizehn Jahre später aufgehoben.

Winter in Dresden, links die Brühlsche Terrasse mit der Kunstakademie und rechts hinten der Sekundogenitur, links hinten die Frauenkirche am Neumarkt, rechts die Kathedrale Ss. Trinitatis (ehemalige Kathol. Hofkirche), links von dieser der Hausmannsturm des Residenzschlosses und der Turm des Neuen Ständehauses am Schlossplatz, rechts die Semperoper am Theaterplatz und Strompfeiler und ein Brückenbogen der Augustusbrücke, auf der Elbe die Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt
Vom 3. bis zum 7. November 1862 besuchte er erstmalig wieder Dresden und ließ sich während dieses Aufenthaltes von Minna scheiden.
1871 und 1881 besuchte er mit seiner späteren Ehefrau Cosima, geb. Liszt, nochmals Dresden und wohnte im „alten“ Hotel Bellevue am Theaterplatz, also in unmittelbarer Nähe zum zweiten nach Plänen von Gottfried Semper errichteten Königlichen Hoftheater, unserer heutigen „Semperoper„, erbaut 1870 – 78, 13./14. Februar 1945 ausgebrannt, Wiederaufbau von 1977 bis 1985, am 13. Februar 1985 Neueröffnung mit „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber in einer Inszenierung von Harry Kupfer,

Richard Wagner in Dresden: die Semperoper am Theaterplatz, davor Denkmal (1889) König Johanns von Johannes Schilling, links hinten die Yenidze („Tabakmoschee“), dahinter erstreckt sich die Friedrichstadt, rechts hinten die Marienbrücke über die Elbe
Richard Wagner in Dresden: Am 8. September 1881 besuchten Cosima und Richard Wagner noch einmal Graupa.
Richard Wagner in Dresden: In Dresden kam es zu Begegnungen, teilweise zum gemeinsamen Musizieren oder gegenseitigen Konzertbesuchen mit Felix Mendelssohn Bartholdy, Ferdinand Hiller, Franz Liszt, Robert und Clara Schumann und dem Vater von Clara Schumann, dem Klavierlehrer Friedrich Wieck, der in Loschwitz ‚bei Dresden‘ wohnte. (Das Wohnhaus im alten Fischer- und Weinbauerndorf in Dresden-Loschwitz ist erhalten.)
Verbunden war Richard Wagner auch dem Dresdner Maler und Galeriedirektor Julius Schnorr von Carolsfeld und dessen Sohn, dem Tenor Ludwig Schnorr von Carolsfeld.
Gern besuchte Richard Wagner in Dresden während seiner Zeit als Zweiter Hofkapellmeister auch die Ausflugsgaststätte von Johann Gabriel Krebs im ehemaligen Palais von Lord Jakob v. Findlater, Pair von Schottland, am Dresdner Elbhang in Dresden-Loschwitz, in dem auch E. T. A. Hoffmann, Gottfried Semper und Wilhelm von Kügelgen gern zu seiner Zeit zu Gast waren.
Zugleich mit Richard Wagner in Dresden war auch Carl Gottlieb Reissiger Erster Hofkapellmeister in Dresden, der als Nachfolger Carl Maria von Webers 1826 nach Dresden gekommen war.
Carl Gottlieb Reissiger komponierte vor allem auch Werke für die katholische Hofkirchenmusik, die er langjährig leitete.
Richard Wagner hat leider kein Werk für die gottesdienstliche Verwendung in der Katholischen Hofkirche Ss. Trinitatis, der heutigen Kathedrale, geschaffen.

Richard Wagner in Dresden: Kathedrale Ss. Trintitatis (ehemalige katholische Hofkirche) am Schlossplatz
Im Zusammenhang mit dem Besuch der Wirkungsstätten Richard Wagners in Dresden bietet es sich an, an andere Musiker und Komponisten zu erinnern, die an den jeweiligen Orten vor oder nach Wagner wirkten oder in einer Beziehung zu ihnen stehen:
den Kreuzkantor und Bachschüler Gottfried August Homilius,
Hofkapellmeister Heinrich Schütz, der in dem gotischen Vorgängerbau der barocken Frauenkirche von George Bähr am Neumarkt 1672 bestattet worden war – das Grab ist bei der Beseitigung der gotischen Frauenkirche, als Baufreiheit für George Bährs Frauenkirche (1726 – 43 errichtet) geschaffen wurde, beseitigt worden, und dessen Wohnhaus am Neumarkt in den letzten Jahren als Heinrich-Schütz-Residenz wiedererstanden ist,

Richard Wagner in Dresden: Heinrich-Schütz-Residenz am Dresdner Neumarkt, darüber in der Mitte hinten der Turm der Kreuzkirche am Altmarkt
den von Richard Wagner hochverehrten ‚Hofcompositeur‘ Johann Sebastian Bach, der gern an den Silbermannorgeln der Sophienkirche und der Frauenkirche gespielt hatte und der mit seinen Söhnen Wilhelm Friedemann Bach und Carl Philipp Emanuel Bach von Leipzig aus wiederholt nach Dresden gekommen war, um im Opernhaus „die Dresdner Liederchen“ zu hören, wie er selbst scherzhaft gegenüber seinen Söhnen die Opernaufführungen in Dresden bezeichnete,
den Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Kapellmeister und Komponisten Johann Adolph Hasse, „Il divino Sassone“,

Johann Adolph Hasse
den „Kirchenkomponisten“ Jan Dismas Zelenka,
Hofkapellmeister Carl Maria von Weber, „Der Freischütz“ und der Keppgrund in Hosterwitz-Pillnitz, die Wolfsschlucht des Friedrich Kind (Autor des Librettos von „Der Freischütz“) am Hockstein bei Hohnstein/Sächsische Schweiz,

Richard Wagner in Dresden: die Teufelsbrücke über die Wolfsschlucht am Hockstein (283 m) über dem Polenztal bei Hohnstein/Sächsische Schweiz
den „Rosenkavalier“ des Richard Strauss, „Arabella“, „Salome“, „Elektra“ und „Die schweigsame Frau“, „Feuersnot“, „Intermezzo“, „Die ägyptische Helena“ und „Daphne“ – insgesamt neun Opern von Richard Strauss kamen in der Zeit von 1909 bis 1938 in Dresden zur Uraufführung, nunmehr an der ‚zweiten Semperoper‘, erbaut 1870 – 1878, wiedererrichtet 1977 – 1985,
Generalmusikdirektor Ernst Edler von Schuch,
Generalmusikdirektor Fritz Busch,
Kreuzkantor Rudolf Mauersberger u. a.
Der passionierte Bergwanderer Richard Wagner, der etwa in den Alpen auch ‚richtige‘ Hochgebirgstouren absolvierte, wanderte während seiner Sommeraufenthalte in Graupa gern in den Liebethaler Grund mit der Lochmühle (leider geschlossen) bei Lohmen, von da aus auch gern weiter zu Wanderzielen in der Sächsischen Schweiz, wie etwa dem Aussichtsfelsen Bastei über dem Kurort Rathen.

Richard Wagner in Dresden: Denkmal (1933) für Richard Wagner von Richard Guhr im Liebethaler Grund
Richard Wagner in Dresden: Für die Rückfahrt in Richtung Pirna, Loschwitz oder Dresden standen Richard Wagner und seinen Zeitgenossen bereits die Personendampfer auf der Elbe zur Verfügung – 1837 war der erste Elbdampfer, die Königin Maria, in Dresden vom Stapel gelaufen -, Konstrukteur war der Dresdner Ingenieur Johann Andreas Schubert, der auf der Friedrichstraße in der Dresdner Friedrichstadt gewohnt hatte, und der auch 1838 die erste sächsische Dampflokomotive, die Saxonia, konstruiert hatte.
Später konnten auch die Züge der Sächsisch-Böhmischen Dampfeisenbahn (1848 – 1851 angelegt) benutzt werden – am 7. April 1839 war die erste deutsche Ferneisenbahn von Dresden nach Leipzig eröffnet worden, die dann auch gern Felix Mendelssohn Bartholdy für seine Fahrten zwischen Dresden und Leipzig genutzt hatte. Die Fahrzeit betrug damals für die Strecke von rund 100 Kilometern drei Stunden. Prominenter Fahrgast im 19. Jahrhundert war auch König Johann von Sachsen.

Richard Wagner in Dresden: Personendampfer „Stadt Wehlen“ der Sächsischen Dampfschifffahrt auf dem Weg in die Sächsische Schweiz
Gern wanderte Richard Wagner in Dresden auch am oder auf dem Borsberg, bei Graupa fast vor ’seiner Haustür‘ gelegen,
nach Dresden-Pillnitz mit der Sommerresidenz der Sächsischen Könige
oder:
am Dresdner Elbhang mit seinen „Gründen“ und Aussichtspunkten über der Stadt und der Elbe gleichsam „auf den Spuren Carl Maria von Webers“, der auch mehrmals Sommerferien in seiner Zeit als Hofkapellmeister in Dresden in Dresden-Hosterwitz bei Pillnitz verbracht hatte und gern am Elbhang, trotz eines Fußleidens, vor allem im Keppgrund mit der Keppmühle unterwegs war.
Zur individuellen Programmabsprache wegen Ihrer Führung „Richard Wagner in Dresden“ rufen Sie mich bitte einfach an: Tel. 49 (0) 351 471 32 24!
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