45. Reiseleitung – Führung Schlösser und Parkanlagen in Hermsdorf, Seifersdorf und Wachau (bei Dresden), Seifersdorfer Tal
Hermsdorf:
Regionalbahn RB 33 Dresden – Ottendorf-Okrilla – Königsbrück bis Hermsdorf,
Dresdner Straßenbahn Linie 7 bis Weixdorf, dann Wanderung oder Fahrradtour auf ruhiger alter Fahrstraße (heute Feldweg) bis Hermsdorf oder (bequemer) RB 33 Dresden – Königsbrück bis Hermsdorf (bei Dresden), dann kurzer Fußweg, Auto bis Schloß Hermsdorf (Parkplatz).
Seifersdorf/Wachau: Bus 760 (RBO) Radeberg – Grünberg/Medingen bis Seifersdorf oder Wachau (nur Montag – Samstag)
Im Weixdorfer Ortsteil Lausa befindet sich die Pastor-Roller-Kirche Lausa. Samuel David Roller war dort in der ersten Hälfte des Jahrhunderts Ortspfarrer und der Familien des Dresdner romantischen Malers Franz Gerhard von Kügelgen freundschaftlich verbunden. In Lausa hat Pastor Roller auch die beiden Söhne der Familie von Kügelgen, Wilhelm und Gerhard, konfirmiert.
Wilhelm von Kügelgen hat Samuel Roller in seinem Buch „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ ein literarisches Denkmal gesetzt.
Der Familie von Kügelgen gehörte das erhaltene Barockhaus („Gottes-Segen-Haus„, „Kügelgenhaus„), heute Museum der Dresdner Romantik, an der Hauptstraße in der Dresdner Inneren Neustadt.
Franz Gerhard von Kügelgen war auf dem Heimweg von seinem Weinberg in Loschwitz „bei Dresden“ nahe der heutigen Bautzner Straße ermordet worden. Wilhelm von Kügelgen erzählt in seinen „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ davon.
Franz Gerhard von Kügelgen war mit dem Dresdner Maler Caspar David Friedrich befreundet, der aus Greifswald an der Ostseeküste stammte.
Franz Gerhard von Kügelgen ist auf dem Alten Katholischen Friedhof in der Dresdner Friedrichstadt beigesetzt.
Nördlich der Landeshauptstadt Dresden befindet sich zwischen Seifersdorf und Liegau-Augustusbad gelegen das Seifersdorfer Tal, durch einen Tornadoschaden 2010 leider schwer in Mitleidenschaft gezogen, inzwischen aber wieder zugänglich, in dem einer der schönsten und bedeutendsten Landschaftsparks Deutschlands Ende des 18. Jahrhunderts als romantischer „Garten der Empfindsamkeit“ angelegt worden war.
Initiatorin der Anlage war die Gartengestalterin und Schriftstellerin Jeanne Marguerite Christine von Brühl, genannt „Gräfin Tina„ (geb. 20./24.01.1756 in Maubeuge, Frankreich, gest. 3.5./.1816 in Berlin, beigesetzt in der Kirche in Seifersdorf),
geb. Johanne Margarethe Christina Schleierweber, Gemahlin von Hanns Moritz von Brühl (1746 – 1811, Hans Moritz Christian Maximilian Clemens Graf von Brühl), dem vierten Sohn des Premierministers Friedrich Augusts II. (1696 – 1763, Kurfürst von Sachsen und König von Polen ab 1733), Heinrich Reichsgraf von Brühl (1700 -1763), dessen Namen die Brühlsche Terrasse in Dresden trägt.
Gäste der von Brühls in Seifersdorf waren auch Theodor Körner (der Dichter von „Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd“), Jean Paul, Caspar David Friedrich, Johann Gottfried Herder und der Dresdner Hofkapellmeister Johann Gottlieb Naumann.
Oberhalb des Seifersdorfer Tales schlafen zu unrecht und zu wenig beachtet drei bemerkenswerte Schloss- und Parkanlagen ihren „Dornröschenschlaf“:
Schloss und Schlosspark in Hermsdorf:
Renaissanceschloss aus dem 16. Jahrhundert, in der 2. Hälfte des 17.Jahrhunderts neu gestaltet, nach einem Brand 1729 von George Bähr, dem Architekten der Frauenkirche in Dresden, renoviert,
in Fragmenten erhaltene beeindruckende barocke Parkanlage mit Skulpturen, Wassergräben, Teichanlagen und einem teilweise mehrere Jahrhunderte alten Baumbestand,
Schloss und Schlosspark in Seifersdorf, Schloss erbaut 1530, 1822 neogotisch durch Karl Friedrich Schinkel umgestaltet,
Schloss und Schlosspark in Wachau, das Schloss ist ein festlicher Barockbau von 1730.
Unproblematische Tour, wenn ein Bus genutzt werden kann.
Entfernungen:
Weixdorf – Hermsdorf: 2,5 km,
Hermsdorf – Seifersdorf: ca. 6 km Straße oder (schöner und ruhiger) durch Wald und Felder ca. 9 km,
Seifersdorf – Wachau: ca. 2 km.
Dauer: ca. ein Tag oder wenigstens ein Nachmittag. Besucht man nur eine oder zwei der aufgeführten Örtlichkeiten (Lausa, Hermsdorf, Seifersdorf, Wachau oder das Seifersdorfer Tal, genügt ein Nachmittag.
Unweit liegen die Moritzburger Kultur- und Teichlandschaft mit dem barocken Jagdschloß und dem Fasanenschlößchen, die Gartenstadt Dresden-Hellerau und das Waldgebiet Dresdner Heide.
Nordwestlich liegt die kleine Stadt Radeburg, bekannt für ihre Faschingsveranstaltungen, aus der der Maler und Grafiker Heinrich Zille stammt, der dann in Berlin als „Ur-Berliner“ so unnachahmlich in seinen Zeichnungen das Berliner Mietskasernen-Milieu festgehalten hatte.
Auf dem Weg von Dresden bzw. Dresden-Klotzsche nach Radeburg liegt das ehemalige Straßendorf Großdittmannsdorf,
(aus dem Ortsnamen geht hervor, dass es sich um eine Ortsgründung im Rahmen der deutschen Ostsiedlung im Hochmittelalter handelt – Lokator war offenbar ein „Dittmann“),
Bus 522 von Dresden-Klotzsche nach Radeburg, heute ein Ortsteil von Radeburg, von dem aus man überaus reizvolle Wanderungen entlang der Großen Röder unternehmen kann.
Preise Stadtführungen Dresden:
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